C3C3 Geekend in Zürich

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Bericht: CCC Astrotour

Verwundene Serpentinen führten Mitglieder des Chaos Computer Clubs Aachen, Essen und Köln auf eine einsame Bergspitze in der Tiefe der Eifel. Die weite Anfahrt sollte sich lohnen, denn dort erwartete sie auf dem Stockert ein für Hacker besonderes Wallfahrtsziel: Der Astropeiler, ein Radioteleskop mit einem 25-Meter-Spiegel und einer Apertur von 25 Metern.
Ein vor 60 Jahren errichtetes Gebäude trägt den 90 Tonnen wiegenden Spiegel und beherbergt die Empfangs- und Steuertechnik.

Lediglich ein paar Anpassungen an die Moderne – eine computergesteuerte Nachführungsautomatik, die ursprünglich noch mit zwei Potentiometern händisch bedient und eine digitale Speicherung der Daten, die vorher mit Messschreibern festgehalten wurden – ergänzen die ansonsten originale und betriebsfähige Technik.
Seit den 90ern wird der Astropeiler ehrenamtlich durch einen Verein sowohl für den Forschungsbetrieb erhalten als auch der Öffentlichkeit als Technikmuseum zugänglich gemacht.
Unsere Besichtigung begann mit einem Vortrag über die Geschichte der Radio-Sternwarte. Sie wurde ursprünglich nicht nur für die Astronomie, sondern hauptsächlich für militärische Radarforschung gebaut. Aus diesem Grund ist es möglich, den Spiegelfokus bis 2° unter den Horizont zu kippen. Ungewöhnlich für Radioteleskope.

Nach dem Vortrag ging es in den Versorgungskeller. Da es damals noch keine Gleichrichtertechnik gab, röhrte dort lautstark die Amplidyne, um die Anlage mit Energie zu versorgen. Hier stand auch jede Menge alte ausgemusterte Technik herum, die ein fast romantisches Flair entfalteten.
Vom Keller arbeiteten wir uns durch die zahlreichen Stockwerke bis ganz nach oben auf das Dach der Anlage, von der man bestimmt einen wunderbaren Ausblick hätte genießen können, hätte das Wetter mitgespielt. Unterwegs kamen wir an der Steuerzentrale vorbei. Hier wurde für uns das Teleskop auf eine der größten Radioquellen am Himmel, Cassiopeia A geschwenkt, damit wir uns live den Ausschlag im Frequenzspektrum anschauen konnten. Ein Gefühl von Software-Defined-Radio, selbstbetrieben.

Quelle: Telegnom

Im Anschluss an die ausgiebige Führung besuchten wir noch das Radioteleskop Effelsberg, gerade einmal 20 km vom Astropeiler entfernt.
Waren wir schon vom Astropeiler sehr beindruckt, so hat uns dieses Radioteleskop mit seinen astronomischen (pun intended) Ausmaßen von 100 Metern Spiegeldurchmesser umgehauen. Leider konnten wir diese Teleskop nicht begehen und wir mussten uns mit einem Vortrag zufrieden geben. Der Vortragende freute sich besonders über die ihm angekündigten Nerds des CCC und holte die Slides aus seinem Vortrag heraus, die er den üblichen Besuchergruppen nicht zu zeigen wagte.

Im zweitgrößten drehbaren Radiotelesko der Welt, wird aktuelle Spitzenforschung getrieben. So wurde ein Nachweis über das noch junge Phänomen der Fast Radio Bursts hier gemessen.

Quelle: Telegnom

Wenn man sich für Radioastronomie erwärmen kann, sind diese beiden Reiseziele auch für regnerische Tage zu empfehlen.

Cryptoparty in Essen-Borbeck

Am 15. September waren wir im Rahmen von Chaos macht Schule zu Gast an der Gesamtschule Essen-Borbeck. Wir sind der Einladung der Medienscouts gefolgt, um zusammen mit 16 Schülerinnen und Schülern einen Abend lang über das Internet, sichere Passwörter und das ganze Drumherum zu sprechen. Die Medienscouts NRW sind ein Projekt der Landesanstalt für Medien NRW mit dem Ziel, mediale Angebote selbstbestimmt, kritisch und kreativ nutzen zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, bildet das Projekt Schülerinnen und Schüler zu Medienscouts aus, die Mitschülerinnen und Mitschülern bei medienbezogenen Fragen und Problemen unterstützen.

Zu Beginn des Abends haben wir uns die Physis des Internets angeschaut. Dazu haben wir im Vorfeld Bilder von Access Points, Routern, DSLAMs, GSM-Hardware und ähnlicher Infrastruktur zusammengestellt. Diese Geräte bilden die technische Grundlage des Internets, wie wir es kennen und benutzen. Allerdings ist vielen Menschen nicht klar, wie viel Aufwand betrieben wird, um diese Infrastruktur aufzubauen und welche Kosten für den Betrieb anfallen.

Nach einer Pause haben wir uns mit dem Thema „Umgang mit Passwörtern“ beschäftigt. Wir haben damit begonnen, Zahlenschlösser ohne Kenntnis der richtigen Kombination zu öffnen. Nach wenigen Minuten waren die ersten Schlösser geöffnet. Nach einer Feedbackrunde waren sich alle einig, dass man die Vorgehensweise mit dem Begriff „Ausprobieren“ zusammenfassen kann. Im Anschluss haben wir gezeigt, wie lange ein aktuelles Notebook für diese Aufgabe braucht. Zum Schluss haben wir einen Passwortmanager vorgestellt und überlegt, welche Probleme sich im Alltag ergeben, wenn man komplett auf einen Passwortmanager umsteigt.

Dystopische Stunde – Quelle: Chaospott

Der letzte Teil des Abends bestand aus der dystopischen Stunde. Im Vorfeld der Veranstaltung wurde der Wusch geäußert, dass wir über das Ausmaß der zunehmenden Überwachung berichten. Innerhalb einer Stunde konnten wir einen groben Überblick geben. Mit der Hoffnung, dass die Arbeit der Medienscouts die kritische und kreative Auseinandersetzung mit dem Medium „Internet“ fördert, haben wir den Abend beendet.

MetaNook2017 in Lübeck: Call for Participation

Wir suchen Vorträge, Workshops, Lightning Talks und deine Ideen für die 7.
MetaNook am 10. November in Lübeck.

Worum geht es?

Unter dem Banner der „Night of Open Knowledge“ (Nook) laden wir euch
herzlich zur MetaNook 2017 ein. Die MetaNook ist eine lockere abendfüllende
Konferenz im Audimax der Universität zu Lübeck mit Vorträgen zu Technik,
Wissenschaft und Gesellschaft.

Die Bandbreite an Themen ist weit gefasst. So reichte sie in den
vergangenen Jahren von Einblicken in die aktuelle medizintechnische
Forschung über Lifestyle und Ernährung bis hin zu Textsatz und komplexen
Problemen der Informatik.

Eine solche Palette an Vorträgen wird nur möglich durch Menschen, die sich
für ihr Thema begeistern und ihr Wissen weitergeben wollen – also ihr!

Egal ob ihr Studierende oder wissenschaftliche Mitarbeiter seid oder ob ihr
in der Wirtschaft, in Vereinen oder als Hobbyist eure Expertise erworben
habt: Wir freuen uns, wenn ihr die Themen, die euch begeistern, zur
MetaNook 2017 mitbringt und euer Wissen und Können weitervermittelt.

Wie kann ich mitmachen?

Es gibt drei Möglichkeiten, euch an der MetaNook zu beteiligen:

Vortrag/Workshop: Vorträge oder Workshops sollen nach Möglichkeit 45 oder
90 Minuten dauern.

Lightning Talks: Erstmals seit diesem Jahr dabei – die Lightning Talks.
Diese Vorträge dauern jeweils maximal 10 Minuten und sind ideal für ein
kurzes Thema. Lightning Talks sind genau das Richtige, wenn ihr nicht
soviel Zeit für die Vorbereitung habt und trotzdem ein für euch spannendes
Thema vorstellen möchtet.

Stand im Foyer: Im Foyer des Audimax kann ein Stand aufgebaut oder ein
Projekt ausgestellt werden. So können sich lokale aber auch überregionale
Gruppen und Vereine vorstellen und dabei in Kontakt mit den Besuchern der
MetaNook treten.

Haben wir euer Interesse geweckt?

Euren Vortrag, Workshop, Lightning Talk oder Stand im Foyer könnt ihr bis
zum 3. Oktober 2017 unter metanook.de/submit einreichen.

Anfang Oktober erhaltet ihr dann von uns eine Nachricht, ob euer Beitrag
dabei ist. Wir sind gespannt und freuen uns auf eure Beiträge!

Euer MetaNook-Orga Team
E-Mail: submission@metanook.de
Twitter: @NookOrga

PS: Gerne kann dieser Call for Participation weitergeleitet,
veröffentlicht, an Pinnwände gehängt oder anders weiterverbreitet werden.
Eine Printversion findet ihr unter
https://metanook.de/static/metanook2017cfp.pdf